Nicht nur in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim gibt es "Klasse Azubis": Mit der ZGB und weiteren Partnern starteten die FN ihr Ausbildungsprojekt nun auch in Buchen.
Buchen. "Klasse Azubis - Schlaue Köpfe fördern!" ist eine Bildungsoffensive der Fränkischen Nachrichten und deren Partnern, die zahlreiche Vorteile mit sich bringt: für die Unternehmen, die ihren Azubis das Abonnement finanzieren, die Schüler und die Bildungseinrichtungen.
Denn: Neben der nachhaltigen Förderung der Allgemeinbildung trägt regelmäßiges Zeitunglesen zur Leistungssteigerung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule bei.
"Lesen bildet - und man kann daraus Sprachkompetenz ziehen", sagte FN-Chefredakteur Dieter Schwab am Donnerstagnachmittag zu Beginn der Veranstaltung in der Aula der Zentralgewerbeschule in Buchen, an der auch FN-Geschäftsführer Michael Grethe und Olaf Borges, Leiter der Lokalredaktion Buchen, teilnahmen. Schwab fügte hinzu, dass es unheimlich wichtig sei, zu wissen, woher die Nachrichten kommen, die via Facebook und Co. auf die jungen Leute einprasseln - und welchen Zweck sie haben. Gemeinsam wolle man versuchen, die Medienkompetenz junger Menschen nachhaltig zu fördern, da es gerade in Zeiten von "Fake News" immer schwieriger werde, Wahres von Unwahrem unterscheiden zu können.
"Wir wollen Euch das Lesen schmackhaft machen und Euer Interesse an Geschichte und Politik wecken", so Moderator Wolfgang Berger (FN), der den mehr als 200 Schülern Mirko Drotschmann vorstellte (siehe auch weiteren Bericht auf dieser Seite). Ein Volltreffer, denn der der 31-jährige ist Journalist, Produzent und Vlogger. Und beschäftigt sich seit 2012 als Video-Blogger mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Phänomenen - als "MrWissen2go" auf seinem YouTube-Kanal.
Drotschmann erklärte den Schülern, wie man einen solchen Kanal aufbaut, wie "das mit der Werbung läuft" - und fügte auch hinzu, dass man "sehr intensiv recherchieren" muss. Als "Quellen" nutzt er verschiedene Experten - zum Beispiel Professoren an Unis. Darüber hinaus schaut er in Bücher. "Oder ich spreche mit Augenzeugen". Natürlich habe er eine Meinung - dennoch sei es wichtig, "objektiv und neutral" zu sein.
Apropos Meinung: Ihre Meinung zum Projekt taten sowohl einige Schüler ("Ja, ich lese ab und zu Zeitung") als auch die Leseförderungs-Aktion betreuende Lehrer zum Besten. Dr. Isabell Arnstein, die in ihren Klassen bereits einen "politischen Wochenbericht" eingeführt hat, freut sich darauf, "Aktuelles aufgreifen" zu können - ebenso wie auf die Schreibwerkstatt, die dank der FN-Aktion schon bald auf dem Stundenplan stehen wird. Safiye Klauß, wie Arnstein Deutsch- und Gemeinschaftskundelehrerin, freut sich auf das "fächerübergreifende Arbeiten", das sich bei einem Zeitungs-Projekt wie diesem anbiete - ebenso wie Thomas Högerl.
Heiko Ihrig, stellvertretender Leiter der ZGB, freute sich über dass Engagement seiner motivierten Kollegen - und natürlich auf die Ergebnisse.
Dann hatten die Vertreter der Unternehmen das Wort, die ihren Azubis ein Abonnement finanzieren. "Jugendliche haben ihre eigene Sprache", erklärte Michael Wehner von AZO in Osterburken und fügte hinzu, dass er gerade deshalb das Angebot als "absolut richtig" empfindet: "Wenn es zur Allgemeinbildung beiträgt, dann ist es positiv." Sehr gespannt auf das, was passiert - und vor allem auf das Feedback von Schule, Azubis und den FN - ist auch Michael Gehrig von der Gustav Eirich GmbH und CoKG (Hardheim). Da die Eirich-Azubis stets Kundenkontakt hätten, sei ein entsprechendes Allgemeinwissen natürlich sehr wichtig.
Bleibt nur noch, den "Klasse Azubis", die nun ein Jahr lang per Smartphone, Tablet oder PC Zugriff auf die Digitale Zeitung der FN haben, alle Daumen zu drücken: Ein monatliches Online-Quiz soll zeigen, was sie aus dem Projekt mitnehmen. Am Ende warten ein Abschlusstest und eine Prämierung. Die besten "Klasse Azubis"-Gruppen werden ausgezeichnet.
Fränkische Nachrichten, Samstag, 23.09.2017